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Brauchtumspflege – Osterbrunnen

Brauchtumspflege – Osterbrunnen2018-05-07T22:47:40+00:00

Aus der Fränkischen Schweiz stammt der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken. Am Karsamstag werden zur Vorbereitung auf Ostern öffentliche Dorfbrunnen mit bemalten Ostereiern und anderem Verzierungen zu Osterbrunnen geschmückt.

Mündliche Überlieferungen berichten erstmals von einem Osterbrunnen in Aufseß um das Jahr 1909. Die Gründe für die Entstehung des Brauches des österlichen Brunnenschmückens in der Fränkischen Schweiz sind unklar. Neben christlichen Interpretationen wird als Erklärung häufig die Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt, durch die der Wasserversorgung einen besonders hohen Stellenwert zukam. Auch mag das gründliche, meist in Gemeinschaftsarbeit durchgeführte Reinigen der für die Trinkwasserversorgung wichtigen Brunnen und Quellen vom Schmutz des Herbsts und Winters eine Rolle bei der Entstehung des Brauches gespielt haben.

In Kutzenhausen wird jährlich der Dorfbrunnen durch die Mitglieder des Heimatvereins in einen herrlichen Osterbrunnen verwandelt. Hier geht es zur Bildergalerie…

Wie aus einem schönen Dorfbrunnen....
...ein herrlich gestalteter Osterbrunnen wird

Historischer Hintergrund

Bereits in den 1920er Jahren kam es zu ersten (Fehl-) Deutungen der Osterbrunnen als Überreste slawischen bzw. wendischen „heidnischen Brauchtums“. In den 1930er Jahren wurden diese Ideen von der regionalen NS-Propaganda teilweise übernommen und der Osterbrunnen zum „germanischen“ Brauch mit uralten Wurzeln im „Quellkult unserer Ahnen“ umgedeutet. Wohl aufgrund der vermuteten slawischen Ursprünge und der im Vergleich zu heute relativ geringen Verbreitung fanden die Osterbrunnen jedoch weniger Beachtung und Verwendung als Mittel der NS-Propaganda als andere Bräuche. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Bedeutung der Brunnen durch moderne Wasserversorgungssysteme stark ab. Der Brauch der Osterbrunnen drohte daher mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten. Ab dem Jahr 1952 nahm sich der Nürnberger Arzt und Burgenforscher Dr. Kunstmann dieses Themas an und engagierte sich zusammen mit seiner Frau für den Fortbestand des Brauchs. Ursprünglich nur in der Fränkischen Schweiz üblich, hat sich das österliche Brunnenschmucken seit den 1980er-Jahren über weite Teile Oberfrankens verbreitet. österliche Busrundfahrten von Touristengruppen zu den Osterbrunnen der Fränkischen Schweiz stellen inzwischen eine wichtige Einnahmequelle der lokalen und regionalen Tourismus- und Gastronomieunternehmen dar.

Orte mit Osterbrunnen

Die Osterbrunnen bleiben üblicherweise bis zwei Wochen nach Ostern geschmückt. Während dieser Zeit sind die Orte, mit als besonders schön geltenden Osterbrunnen, beliebte touristische Ausflugsziele. Besonders Brunnen wie in Heiligenstadt oder Bieberbach gelten inzwischen als Touristenattraktionen, die von Bussen aus München, Dresden und anderen Städten besucht werden. Zählungen haben ergeben, dass Heiligenstadt an einem Tag von etwa 80 Bussen angesteuert wird.Der größte fränkische Brunnen befindet sich in Bieberbach bei Egloffstein und bekam 2001 aufgrund seines Brunnenschmuck aus 11.108 handbemalten Eierschalen einen Eintrag im Buch der Rekorde.

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