1754
Die Pfarrkirche wurde im Jahre 1754 von den Maurer- und Zimmermeistern Josef Meitinger aus Ustersbach und Matthias Kraus aus Dinkelscherben, nach einem Plan des„Hofmaurermeisters“ Ignatz Paulus aus Augsburg erbaut. Der Neubau wurde an Stelle einer spätgotischen, 1724 verlängerten Chorturmkirche errichtet. Als Kirchenmaler wurde Franz Martin Kuen aus Weißenhorn verpflichtet.
Pfarrer Anton Niedermayer (1776-1794) berichtet, dass die Baukosten 4.000 Gulden betrugen und diese von der Kirchengemeinde aufgebracht werden mussten. Das Domkapitel als Grundherr steuerte zum Neubau lediglich 100 Gulden in Form von Bauholz bei.
1792
Am 6. Oktober 1792 verkaufte die Kirchenstiftung Kutzenhausen das Schul- und Messnerhaus als Gemeindesöldnerhaus an den Meistbietenden. Am gleichen Tag kaufte die Kirchenstiftung die in der Nähe des Pfarrhofes liegende öde Söldstatt des Ignatz Vogg. Die Kirchenstiftung wollte dort ein neues Schul- und Messnerhaus bauen. Das Gebäude sollte „wegen der Schulstube“ größer werden. Die damaligen Landlehrer mussten, um den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien bestreiten zu können, auch den Messnerdienst übernehmen.
1810
Der 18. Juli 1810 war für Kutzenhausen einer der verhängnisvollsten Tage. Nachmittags halbvier Uhr kam von Westen ein Gewitter, das von einem so furchtbaren Orkan begleitet war, dass in wenigen Minuten ein Drittel des ganzen Ortes eine Ruine war. Aus dem Tage war plötzlich Nacht geworden. Als nach einigen Minuten die Dunkelheit verschwunden war, zeigte sich den zu Tode erschrockenen Bewohnern ein Bild der Verwüstung.
1851
Die Bayerische Maximiliansbahn wurde von der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn als Ost-West-Verbindung zwischen Neu-Ulm über Augsburg, München nach Salzburg gebaut. Mit dem Teilabschnitt Augsburg – Ulm wurde 1851 begonnen. Der Durchstich durch den „Hühnerberg“, an dem zeitweise 200 Männer arbeiteten, dauerte über 2 Jahre. Eine geplante Haltestelle bei Kutzenhausen wurde zunächst nicht errichtet.
1868
Nach der Feuerwehrordnung vom 4. Juni 1868 bildeten Agawang, Aretsried, Auerbach, Biburg, Buch, Deubach, Fischach, Häder, Horgau, Horgauergreut, Kutzenhausen, Lindach, Reitenbuch, Rommelsried, Ustersbach, Willishausen und Wollishausen vom damaligen Bezirksamt Zusmarshausen, dazu noch Anhausen, Diedorf, Margertshausen und Gessertshausen vom Bezirksamt Augsburg einen Hilfsbezirk. Wenn in einer der genannten Gemeinden Feuer ausbrach, mussten die anderen mit Spritze und Löschrotte zu Hilfe kommen. Kutzenhausen war verpflichtet mit 16 Mann am Brandplatz zu sein. Nach einem Bericht vom 9. Dezember 1868 waren in Kutzenhausen 42 Männer und zwei Frauen feuerwehrpflichtig.
1876
Kutzenhausen bestellt bei der Firma Franz Xaver Kerler, Kupferschmiedemeister und Löschmaschinenfabrikant in Lechhausen, eine Druckspritze auf einem vierrädrigen Brückenwagen.
1890
Die älteste bekannte Postkarte von Kutzenhausen stammt aus dem Jahre 1890. Sie zeigt das Gasthaus, die Brauerei, die Kirche und den heute (trotz vieler Suche durch den Heimatverein Kutzenhausen) nicht mehr zu findenden Bierkeller der Brauerei auf dem „Hühnerberg“.
1893
Johann Georg Rapp aus Wollishausen und seine Frau Maria kaufen am 6. Juni 1893 von der Witwe Afra Rieger das gesamte Anwesen Hsnr.38 in Kutzenhausen. Das Bier, das Johann Georg Rapp braute und in einem Naturkeller lagerte, schmeckte den Kutzenhausenern so gut, dass Johann Georg Rapp bald dazu überging, die Eigenbedarfs-Brauerei auszubauen. Schon damals war klar, irgendwie musste das Bier zu den Interessenten kommen. Rapp, der eigentlich nur die Bierfreunde in den anliegenden Dörfern erfreuen wollte, genügten Pferdefuhrwerke.
1909
Nach langen und zähen Verhandlungen war es geschafft. Kutzenhausen erhielt 1909 eine Bahnhaltestelle. Am 1. Oktober 1909 hielt zum ersten Mal ein fahrplanmäßiger Zug am neuen Haltepunkt Kutzenhausen. Dieser Bahnhof befand sich nicht an der heutigen Stelle, sondern ca. 200 Meter westlich des heutigen Haltepunktes.
1939
Am 1. September 1939 wurde durch den Angriff auf Polen der zweite Weltkrieg entfacht. Deutsche Soldaten standen an vielen Fronten. Millionen Tote und Vermisste, ungeheures Elend und Leid, die Zerstörung zahlreicher Dörfer und Städte, die Besetzung und Teilung Deutschlands waren die Folgen. Im Zweiten Weltkrieg mussten 53 junge Männer unserer Pfarrei einen frühen Tod erleiden. Auch von den 14 Vermissten müssen wir annehmen, dass sie durch Kampfhandlungen oder in der Kriegsgefangenschaft ihr Leben lassen mussten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Soldatenvereins Kutzenhausen e.V.